Phonation - Vokalisation - Artikulation
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Der Klanggestaltung kommt insbesondere im klassischen Lied eine große Bedeutung zu. Haben wir in der Volksmusik, Popmusik oder im Jazz stilistische Ausdrucksmittel, die je nach Region, Trend, Personalstil oder musikalischer Atmosphäre variieren können, so gilt innerhalb der klassischen Gesangskunst das Bestreben, den Klang stets optimal einzustellen. Gemäß den musikalischen Erfordernissen soll der Vortragende in jedem Moment des Singens eine klangliche Ausgewogenheit und somit seine souveräne Technik präsentieren. Das ist nicht immer leicht, denn bei vielen Sängerinnen und Sängern bleibt eine optimale Klanggestaltung immer noch weitgehend demZufall überlassen. Und spielt der Zufall einmal nicht mit, so sind die daraus resultierenden kompensatorischen Maßnahmen entsprechend hoch. Zum besseren Verständnis teile ich die für das Singen notwendigen Vorgänge in drei voneinander unabhängige Bereiche: Phonation - Vokalisation – Artikulation.
Stimme - Ein komplexes einfaches Ding
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Der Gebrauch der Stimme ist für den Menschen heutzutage eine selbstverständliche Angelegenheit. Komplexe Vorgänge zwischen Atmung, Muskelspiel in Kehlkopf und Gesamtkörper, zwischen innerer und äußerer Haltung – von der Wissenschaft noch immer nicht vollständig erforscht – werden von uns benutzt, um den unterschiedlichen Alltagssituationen in Form stimmlicher Lautäußerung zu entsprechen. Die Entwicklung unseres Stimmapparats bedurfte jedoch vieler Millionen Jahre. Ob nun die „Urmenschen“ Toumai, Orronin oder Lucy1 einer differenzierten Lautgebung oder gar Sprache mächtig waren, wird wohl kaum je rekonstruiert werden können. Fest steht, dass für ein derart komplexes System, wie es unsere Sprache darstellt, in jedem Falle der aufrechte Gang erforderlich war.